Der Osten grüßt Frankreichs Waller

Donnerstags startete das Waller Abenteuer mit dem Team von Rhinluch-Fishing

Jährlich grüßt das Murmeltier, oder sollte ich besser sagen die Waller, aus Frankreich an der Mosel. Bereits seit vier Jahren führen wir eine Wallertour mit unseren Brandenburger Jungs von www.Rhinluch-Fishing.de durch. Bisher war das Zielgewässer stets die Mosel an der deutsch-französischen Grenze und auch dieses Mal sollte sich nichts daran ändern.
Zusammen mit Jens machte ich mich nachts auf den Weg, so dass wir am frühen Donnerstagmorgen den Treffpunkt erreichten. Nach etwa einer halben Stunde traf auch das Rhinluch-Fishing Team, um Olli, Max, Thomas, Herby, Robert und Stephan, ein, so dass wir sofort loslegen konnten.
Den Platz, den wir befischen wollten, war leider besetzt, so dass wir eine neue Strategie besprachen. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf. Während Jens mit Olli, Thomas und Stefan am Basislager, einer vermeintlichen Nachtangelzone, blieb, suchte ich mit den anderen eine Insel in ungefähr drei Kilometern Entfernung auf.
Wir machten umgehend die Wallerruten startklar und setzten die Montagen an vielversprechende Plätze, die wir bereits aus der Vergangenheit gut in Erinnerung hatten. Die Sonne brannte unaufhörlich nieder und es begann die Wartezeit. Es dauerte nicht lange, da erreichte uns die Nachricht, dass die andere Truppe die erste Fischaktion verzeichnen konnte.
Jetzt tat sich auch bei uns etwas. Allerdings nicht in Form eines Fisches, sondern ein französisches Polizeiboot legte bei uns an. Nach kurzer Kontrolle der Angelscheine und der Schwimmwesten war soweit alles in Ordnung. Natürlich wiesen wir die anderen darauf hin, dass sie bald Besuch bekommen würden. So war es auch und sie boten der Polizei eine gute Show. Gerade als das Boot bei ihnen vor Ort war, verneigte sich eine der Wallerruten und das Spektakel begann.
Unverhofft kommt oft, denn zu allem Überfluss erfuhren wir, dass die Nachtangelzone, wo sich unser Basislager befand, aufgehoben wurde. Die Zelte sowie die Autos durften sich am Abend nicht mehr in Ufernähe befinden.
Eigentlich wollten wir aufgrund des Nachtangelverbotes gegen 22 Uhr die Welsmontagen aus dem Wasser nehmen. Jetzt brachen wir den ersten Angeltag allerdings eher ab, um mit den anderen den weiteren Verlauf zu besprechen. Das Problem hierbei war, dass wir unser Angelzelt nur in einer Nachtangelzone aufstellen durften und wir nicht wussten, welche Bereiche sich noch geändert haben.
Kurzerhand beschlossen wir, alles in die Autos einzuladen und uns einen öffentlichen Parkplatz für die Übernachtung zu suchen. Zum Glück war dieser nicht allzu weit entfernt, so dass wir dort unsere Nachtruhe suchten.

Der erste Waller ließ nicht lange auf sich warten

Nach einer für die einen mehr und die anderen weniger erholsamen Nacht, hieß es am frühen Morgen das Wallertackle wieder startklar zu machen. Die große Hitze des Vortages war verflogen und wir wurden mit Regen empfangen, der uns den ganzen Tag begleiten sollte.
Regen ist alles andere, als ein gutes Vorzeichen beim Wallerangeln. Allerdings blieb uns natürlich nichts anderes übrig, als die Wallermontagen auszulegen und abzuwarten. Die ersten vier Köder befanden sich schließlich im Wasser und einer wartete noch auf seine Mission. Die Strömung hatte über Nacht durch den Regen deutlich zugenommen und viel Dreck trieb den Fluss hinunter. Umlenken war aufgrund der Beschaffenheiten am Wasser sowie der Gesetzeslage nicht möglich.
Somit kam mir bei der letzten Montage eine Idee, den Köder in einer unter Wasser liegenden Rinne am tiefsten Punkt unterhalb der Kante abzulegen und zwar dort, wo die Rinne wieder ins flachere überging. Die Schnur sollte dabei im richtigen Winkel über den Bodengrund gelegt werden, damit möglichst kein Dreck hängen bleiben konnte.
Da ich die Gewässerstruktur besser als meine Westentasche kenne, besprach ich mein Vorhaben kurz mit Jens und er setzte die Ablage der Montage in Perfektion um.
Es vergingen rund zwei Stunden, als der Regen plötzlich in Nieselregen überging. Wie aus dem Nichts verneigte sich eine der Wallerruten. Und zwar die, die zum Schluss gesetzt wurde. Ich liebe es, wenn ein Plan aufgeht. Max war an der Reihe und setzte den Anhieb, ehe er ins Mission-Craft Schlauchboot sprang. Jetzt hörte vorerst auch der Regen auf und wir begaben uns über den Fisch. Als sich hier die Welsrute zum Halbkreis formte, war uns sofort klar, dass es ein "Guter" sein musste.
Der Wels drehte seine Kreise, so dass es im Boot einer Karussellfahrt glich. Die ersten Minuten ließ sich der Fisch nicht vom Boden lösen, aber Max hielt gut dagegen. Als der Wels die Bojenkette einer Schifffahrtsstraßenbegrenzung anpeilte, galt es Druck zu machen. Ich wusste genau, was der Urian vorhat! Aber nicht mit uns! Max pumpte, bis sich der Fisch im oberen Wasserdrittel befand und schließlich eine große Schwanzflosse die Wasseroberfläche durchbrach. Allerdings war unser Gegner noch lange nicht müde, denn er tauchte umgehend wieder ab. Während dieser Phase drifteten wir an der Boje vorbei, so dass der Drill wieder entspannter von statten ging. Schließlich sahen wir den Fisch erstmals in seiner vollen Pracht an der Wasseroberfläche und die Fluchten wurden weniger. Ich griff das Wallervorfach, zog den Bartelträger zu mir uns setzte zum Wallergriff an. Der Rest war nur noch Formsache. Nach den Problemen des Vortages, konnten wir den zweiten Tag gleich mit einem Wels starten, der die 2-Meter-Marke durchbrach. Wahnsinn!
Anschließend setzte der Regen wieder ein und der restliche Tag verlief weitestgehend ruhig. Am Abend hieß es wieder Sachen packen und das Auto aufsuchen. Am Parkplatz angekommen, zauberte uns Chefkoch Bommel wie bereits am Vorabend ein Essen vom Feinsten, ehe es in die "Luxusbetten" ging.

Alle guten Dinge sind drei & so brachte uns auch der dritte Tag Waller

Um 6 Uhr schellte der Wecker und auf ging es in den letzten Angeltag. Routinemäßig waren schnell alle Montagen an ihrem Platz und jetzt war auch wieder das gute Wetter auf unserer Seite.
Der Tag hatte noch eine Überraschung parat, denn Herby konnte doch tatsächlich seinen Personal Best in die Höhe schrauben. Nicht das dies von der Fischgröße her ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre, sondern er wurde bereits in den vergangenen Jahren sehr stark vom Pech verfolgt. Aber diesmal nicht, denn anscheinend hatte Herby seine Hände gründlich gewaschen als der Biss kam. Alles verlief reibungslos und die Freude war groß.
Den restlichen Angeltag konnten wir noch zwei weitere Fischaktionen verzeichnen, ehe es ein letztes Mal in unsere Wohlfühloase zum Schlafen ging. Am nächsten Morgen stand nämlich der Rückweg an.
Alles in allem verging die
3-Tagestour wie im Flug. Das Fazit fiel im Großen und Ganzen wie auch in den letzten Jahren aus. Mit den Jungs von Rhinluch-Fishing hat man sehr viel Spaß und die Angeltour ist stets ein großes Erlebnis, wo die Problembewältigung an erster Stelle steht, da nichts so abläuft, wie man es eigentlich gewohnt ist. Trotzdem haben wir auch dieses Mal Lösungen gefunden, die uns tolle Waller gebracht haben.
Ich bin schon gespannt, was nächstes Jahr auf uns zukommt! 


schleimige Grüße wünscht euch
Ruwen Koring
Team Catfish-Hunters

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