Wallergriff & Versorgung des Welses

Catch & Release ist beim Wallerangeln Gang und Gebe!

Catch & Release - In der Regel wird beim Wallerangeln jeder gefangene Waller wieder in sein Element zurückgesetzt. Bei der Landung, sowie dem kompletten Umgang mit dem Wels, gilt es einige grundlegende Sachen zu beachten, um dem Waller die Überlebenschancen zu sichern und um ihn nicht unnötig zu verletzen bzw. vermeidbaren Stress auszusetzen.

Catch & Release - Vor dem Wallergriff erfolgt ein "Schlag" auf den Kopf des Wallers!

Nach einem langem Drill ist es endlich soweit und der Wels kommt zum ersten Mal am Boot hoch, aber aufgegeben hat der Wels noch lange nicht. Es kommt der Punkt, wo man das Vorfach greift und den Waller zu sich heran zieht. Jetzt sollte aber nicht unbeherzt direkt zum Wallergriff angesetzt, sondern dem Waller erst mal einen Klaps auf den Kopf gegeben werden. Der Waller ist nämlich noch nicht ausgepowert und wird den Klaps mit einer harten Flucht beantworten. Hätte man jetzt direkt ins Maul gegriffen, hätte es im schlechtestem Falle zu Verletzungen kommen können. Taucht der Waller das nächste Mal am Boot auf, wird wieder mit dem selben Schema vorgegangen, zuerst wird der Waller überdas Vorfach Richtung Boot gezogen und ein weiterer Klaps auf den Kopf gegeben. Entweder taucht er ein weiteres Mal ab, oder es kann zum ersehnten Wallergriff angesetzt werden.

Catch & Release - Der Wallergriff sollte nur mit einem Landehandschuh durchgeführt werden!

Beim Wallergriff sollte immer ein Landehandschuh benutzt werden, da es sonst zu schmerzhaften Verletzungen kommen könnte. Spezielle Wallerhandschuhe ermöglichen ein leichtes und unbeschwertes greifen in das Wallermaul.
Bei dem Wallergriff selbst greift man mit dem Daumen in den Unterkiefer, hinter die Zähne des Wallers und die restlichen Finger werden von unten gegen den Unterkiefer gedrückt. Es wird also mit dem Daumen gedrückt und mit den anderen Fingern gehoben. Über den Wallergriff wird der Wels jetzt in das Boot gezogen bzw. man lässt den Waller über die Reeling in das Boot gleiten, wo immer eine nasse Abhakmatte liegen sollte. Auf diese wird der Wels direkt gelegt, damit er im Boot schon rundum geschützt und feucht gehalten wird. Beim hereinziehen des Wallers in das Boot, ist darauf zu achten, dass die Brustflossen des Wallers angelegt sind, damit es nicht versehentlich zum Bruch dieser Flossen kommen kann. Ist man am Ufer angekommen, lässt sich der Waller problemlos über die Abhakmatte rausheben oder wiederum per Wallergriff über die Bootswand heben. 

Catch & Release - Das richtige Anleinen des Wallers!

Ist der Waller im Boot, sollte direkt das Wallerseil angebracht werden, bevor der Waller über die Reeling zurück in das Wasser kommt. Jetzt hat er erst mal die Möglichkeit sich von den Strapazen zu erholen. Beim anbringen des Wallerseils gilt es ein paar Sachen zu beachten, damit dem Waller keine Verletzungen zu gefügt werden. Und zwar wird das Seil durch das Maul gezogen und kommt an einem der Kiemenbögen wieder raus, wobei es zu beachten gilt, dass die roten Kiemenbögen nicht mit eingebunden werden. Nun wird das Seil vor dem Maul verknotet, so dass quasi nur eine Schlaufe entsteht. Zusätzlich lässt sich das Seil am Knoten mit einem Kabelbinder sichern. 
Das Wallerseil sollte einen Expander mit beinhalten, welcher eine eventuelle Flucht des Wallers sanft abfangen soll. Der Expander sollte nicht zu dünn gewählt werden, denn nach und nach werden die einzelnen Gummifäden reißen und seilt man einen großen Wels an, wird er das Seil irgendwann sprengen. Der Waller müsste also mit der Schlaufe im Maul weiter leben. Also sollten direkt alle erdenklichen Vorkehrungen getroffen werden, damit nichts schief gehen kann.
Das Anleinen des Wallers ist nicht negativ für ihn, im Gegenteil, denn dadurch kann er sich schnell von den Anstrengungen erholen und ist somit wieder bereit für das Zurücksetzen. Wird auf das Anleinen verzichtet, kann es passieren, dass der Waller zuerst wegschwimmt und sich durch seine Kraftlosigkeit auf den Boden legt, wo er dann im Schlamm versacken und so ersticken könnte.

Catch & Release - Das Zurücksetzen des Wallers!

Beim zurücksetzen des Wallers gilt es auf ein paar Sachen acht zu geben, dass der Fisch unbeschadet in sein Element zurück kommt. In der Regel wird der Waller direkt nach den Fotos wieder schwimmen gelassen, wobei die Fotosession möglichst kurz gehalten werden sollte. Optimal ist es, wenn man die Fotos im Wasser macht, denn hier muss der schwere Fisch nicht an Land transportiert werden und man kann ihn immer wieder mit dem Kopf ins Wasser tauchen. Wird ein Foto am Ufer gemacht, sollte der Wels über die Abhakmatte an den Platz für das Foto getragen und niemals über den Boden gezogen werden.
Nach der Fotosession sollte mit dem Waller möglichst weit in das Wasser gegangen werden, wo der Sauerstoffgehalt durch eine stärkere Strömung größer ist, als im direkten Flachwasser. Gerade im Sommer ist dies wichtig, wenn die Wassertemperaturen sehr hoch sind. Hier kann es hilfreich sein, wenn man den Fisch im Wasser vor und zurückbewegt, so dass er mehr Sauerstoff aufnehmen kann! 
Anschließend stützt man den Wels, jeweils mit den Zeigefingern an der oberen Kante der Kiemen (natürlich von außen, nicht in die Kiemen fassen!). Die Barteln sollten jetzt im Auge behalten werden, denn sie wandern wahllos von links nach rechts, bis der Fisch seine Orientierung wieder gefunden hat. Dies zeigt sich, indem der Fisch die Barteln gerade nach vorne streckt. Jetzt wird es auch nicht mehr lange dauern, bis der Wels langsam aus den Armen schwimmt.

Danke für den Besuch und viel Spaß auf euren Angeltouren
wünscht euch das gesamte Catfish-Hunters Wallerteam