Familienurlaub in Schweden, natürlich mit Angeln!

Auf ging's nach Schweden, wo neben dem Angeln der Familienurlaub im Vordergrund stand!

Der diesjährige Sommerurlaub stand für meine Familie und mich kurz vor der Tür. Die Entscheidung für das Urlaubsland fiel uns denkbar einfach - Schweden lautete das Motto! Nein, nicht nur wegen den zahlreichen Seen und Flüssen, auch die wunderschöne Natur und die Ruhe ist einfach ideal, um abschalten und sich vom Arbeits- bzw. Alltagsstress erholen zu können.
Die Hinfahrt sollte bereits sehr abenteuerlich werden, als es mit der Nachtfähre von Travemünde nach Trelleborg ging. Am Morgen legte ein Stromausfall das gesamte Schiff lahm, denn auch der Bootsmotor fiel schließlich aus. Die Besatzung leistete allerdings sehr schnell gute Arbeit und wir konnten zügig weiterfahren. Nach Ankunft ging es mit dem Auto weiter und einige Fahrtstunden später erreichten wir unser Ziel, das kleine Örtchen Unnaryd.
Dort erwartete uns ein sehr gut ausgestattetes Haus und für ein Ruderboot war ebenfalls gesorgt. Nachdem wir uns dort einrichteten und anschließend einkauften, konnte mich keiner mehr halten. Ich musste schnellstens an den See, um die Raubfische zu begrüßen. Gleich beim zweiten Wurf, unmittelbar vor ein Seerosenfeld, schlug der erste Hecht auf Sicht, wie eine Granate, ein. Nach einem tollen Drill setzte ein gut 80cm langer Hecht zu seiner letzten Flucht an, ehe ich ihn mit dem Unterfangkescher sicher landen konnte.
"Wow!", dachte ich mir, das fängt ja super an. Geschlaucht von der Anreise, aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht, das mir der erste Fisch ins Gesicht gezaubert hat, ging es zurück zum Ferienhaus. Hier dauerte es nicht lange, bis mir die Augen zu fielen und ich meinen wohlverdienten Schlaf nachholen konnte.

Erkundungstouren standen an, nicht nur an Land, sondern auch auf dem Wasser

Die nächsten Tage standen Erkundungstouren quer durch die Region Halland mit seiner einzigartigen Natur an. Uns begleitete brütend heißes Wetter mit einer sehr trockenen Vegetation. Auf dem Weg zu einer Badestelle entdeckten wir einen sich ausbreitenden Waldbrand. Wir handelten schnell und wählten den Notruf an die schwedische Feuerwehr und versuchten die Ausbreitung des Feuers mit Sand zu verhindern, was uns schließlich, bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte, sehr gut gelang.
Jetzt aber genug der guten Taten und zurück zum Angeln. Das Ruderboot wartete bereits in einer Bucht auf den ersten Einsatz. Doch wo sollte ich bei einer so großen Wasserfläche anfangen? Also stand zuerst einmal mit dem Echolot die Spotsuche auf dem Plan. Markante Bereiche, wie abfallende Kanten, Unterwasserberge und andere Strukturen mussten gefunden werden. Der See beherbergte viele kleine Inseln, an denen ich schnell erfolgversprechende Hotspots ausfindig machen konnte. Die Kunstköder waren startklar und endlich konnte es losgehen.
Es dauerte nicht lange und die ersten Abnehmer waren für meine Gummifische gefunden. Halbstarke Barsche und Zander konnten dem verführerischen Lauf der Balzer Shirasu Print Shads in natürlichen Farben nicht widerstehen. Immer wieder warf ich die Kantenverläufe an, als sich plötzlich in der Absinkphase meine Spinnrute zum Halbkreis bog. Zwei gewaltige Kopfschläge meines Gegners reichten allerdings, damit er sich wieder befreien konnte. Beim Betrachten des Softbaits wurde mir anhand der Bissspuren sofort klar, dass es sich um einen großen Hecht gehandelt haben muss.
Die darauffolgenden Tage machte es uns der starke Wind nicht einfach, denn das Fortbewegen des Ruderbootes mit Muskelkraft war nahezu unmöglich.
Plan B musste her. Auf dem nahegelegenen Campingplatz gab es einen Bootsverleih, wo wir uns mit einem kleinen Motorboot ausrüsten konnten. Wieder ging es an die bereits erkundeten Stellen und fanden, so wie in den vergangenen Tagen, schnell den Futterfisch und somit auch die Räuber. Heute waren es besonders kleinere Hechte, die sich über die Köder hermachten.
Auf der Suche nach neuen Spots bemerkte ich im Freiwasser große Sicheln auf dem Echolot. Ab jetzt hieß es Jiggen im Freiwasser auf große Räuber. Nach gefühlten einhundert Würfen erfolgte endlich der ersehnte Ruck in der Rute. Leider blieb es auch dabei und der Fisch verabschiedete sich genauso schnell, wie er den Köder attackierte.

Das Triple, bestehend aus Barsch, Zander & Hecht sollte her!

Ein Tag stand uns jetzt noch zur Verfügung, bevor die Heimreise angetreten werden musste. Das kleine Motorboot stand wieder für uns bereit. Heute wollte ich unbedingt noch einmal das Triple, bestehend aus Barsch, Hecht und Zander, schaffen. Die Barsche waren in einer relativ flachen Bucht schnell gefunden und man konnte wahre Sternstunden erleben. Das Zanderangeln gestaltete sich schon etwas schwieriger, aber an einer Landzunge mit einer steil abfallenden Kante konnten sie den Kunstködern auch nicht widerstehen.
Jetzt war der Hecht an der Reihe. Seerosenfelder waren die erste Anlaufstelle und siehe da, halbstarke Hechte konnten auch noch gefangen werden, so dass das Raubfisch-Triple zum Abschluss geschafft war. Eines hang mir aber immer noch in den Knochen. Und zwar die gewaltigen Bisse beim Jiggen im Freiwasser. Ein wenig Zeit war noch übrig, um ein paar Würfe auf die Krokodile zu machen. Und wieder schoss es wie ein Blitzschlag durch meine Rute in die Arme. Die Gegenwehr war heftig und ich konnte jetzt schon sagen, dass es sich um einen großen Fisch handeln musste. Kurz vor dem Boot verabschiedete sich die Dame leider. Nach kurzem Ärger kam ich zu dem Entschluss, dass genauso wie Glück auch das Pech zum Angeln einfach dazugehört. Das macht unser Hobby schließlich zu dem, was es ist!
Auf der Rückfahrt zum Steg zeigte sich der riesige See mit seiner wundervollen Natur noch einmal in seiner vollen Pracht, so dass ich dieses tolle Land sowohl zum Angeln als auch für Familienurlaube wärmstens empfehlen kann!
Die Natur und die unzähligen Angelmöglichkeiten sind das eine, während das andere die freundlichen und hilfsbereiten Menschen sind, wodurch dieses Land so besonders wird.
schöne Grüße wünscht euch
Mark Siefert
(ehemals Raubfischteam Catfish-Hunters)

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