Faszination Karpfenangeln an kleinen Gewässern

Kleine Gewässer sind beim Karpfenangeln immer für eine Überraschung gut!

Wer kennt sie nicht, die kleinen Torfstiche auf der Wiese, der Dorfteich im Ort oder die Kiesgrube im Wald. Doch obwohl viele Karpfenangler diese Gewässer kennen, würdigen sie ihnen keines Blickes. Ein großer Fehler wie ich finde, denn die kleinen Gewässer sind immer für eine Überraschung gut.
Ich liebe den Quickie an solchen Locations, denn diese eignen sich unter anderem sehr gut für Kurzansitze nach Feierabend oder generell, wenn nur wenig Zeit bleibt. Desshalb werde ich euch meine Angelei auf Karpfen an diesen kleinen Gewässern genauer erklären.

Wie finde ich die Karpfen an kleinen Gewässern?

Wie auch beim Karpfenangeln an großen Flüssen oder Seen, ist die Location bzw. das Finden der Karpfen an kleinen Gewässern das A und O! Oftmals beherbergen die Teiche und kleinen Seen nur einen geringen Karpfenbestand. Angelt man an den Fischen vorbei, so kann es trotz der kleinen Wasserfläche "Blanknächte" geben.
Hier kann man nicht mit großen Plateaus, steilen Kanten oder Holding Areas rechnen, so dass man seinen Blick auch auf unscheinbare Dinge richten sollte. Dies sind klassische Sachen, wie vielleicht Seerosen oder Schilf im Wasser. Aber genauso gut kann ein alter Steg oder ein einzelner Busch als Hotspot ausreichen. Deshalb mein Rat an euch, lieber das Gewässer vorher ganz genau unter die Lupe nehmen und etwas mehr suchen, als blind drauflos zu fischen.
Von Vorteil kann hier auch ein Plausch mit Spaziergängern sein, die vielleicht schon Fische beobachtet oder beim Entenfüttern erlebt haben. Ebenfalls können Badegäste hilfreich sein, die in der Vergangenheit an verschiedenen Stellen schon Karpfen aufgeschreckt haben. Schließlich können sich die Rüssler an solch kleinen Gewässern nicht verstecken und früher oder später wird man auf sie aufmerksam.

Die Wahl des Futters & der Karpfenköder an diesen Gewässern!

Bei der Wahl des Futters und der Köder muss man im Vergleich zum Karpfenangeln an großen Gewässern ein paar Abstriche machen, was die Futtermenge und die Ködergröße angehen. Häufig sind die Karpfen in diesen Gewässern ein ganzes Stück kleiner, als in Flüssen, Stauseen oder Talsperren.
In der Regel setze ich kleinere Boilies bis zu einem Durchmesser von maximal 20mm ein. Das ist meist groß genug, um eventuelle Beifänge, wie Giebel, Karauschen oder Schleien, zu selektieren, aber trotzdem nicht zu groß für kleine Karpfen.
Bin ich allerdings zum ersten Mal an einem neuen Gewässer und weiß über den Bestand rein garnichts, verwende ich klassische Groundbait Mischungen mit Dosenmais, Pellets und anderen Sämereien.
Bei der Menge des Karpfenfutters sollte man immer bedenken, dass auf einen kleinen See von nur einem Hektar Größe schon ein Kilo Boilies zu viel sein können. Weniger ist hier oft mehr und man sollte erstmal mit einer Hand voll Grundfutter anfangen und gucken, ob die Karpfen überhaupt auf die Leckerei reagieren.

Karpfenruten & Karpfenmontagen

Beim Karpfenangeln an kleinen Gewässern darf ist in Bezug auf die Karpfenruten gerne etwas feiner und leichter sein. Kurze Angelruten mit 10ft und bis maximal 2,75lbs reichen hier vollkommen aus. Auch mit ganz kurzen Ruten von 6ft habe ich hier schon problemlos gefischt. Wichtig ist, dass ihr den Karpfen im Drill gut "handeln" könnt.
Als Karpfenrolle reichen kleine Modelle mit einer Schnurfassung von 150 ebenfalls vollkommen aus. Die Schnurstärke sollte man allerdings den Gegebenheiten am Wasser anpassen, denn auch kleine Gewässer können Hindernisse, versunkenes Holz oder Kraut beherbergen. In der Regel ist man mit monofilen Karpfenschnüren von 0,35mm für alles gewappnet.
Meine Karpfenmontagen sehen recht simple aus. Mit leichten Inliner Karpfenbleien bis zu 90g Gewicht und einfachen Karpfenrigs ohne viel Schnick Schnack ist man sehr gut gerüstet. Die Karpfen kennen hier oftmals solche Montagen nicht, weshalb ihr Misstrauen bei weitem nicht so hoch ist, wie an stark befischten Gewässern.

Instant & anfängerfreundlich beim Karpfenangeln an kleinen Gewässern

Ein weiterer großer Vorteil beim Karpfenangeln an kleinen Gewässern ist, dass man im Grunde keine Vorbereitung braucht. Meist kann man zu jeder Zeit einen Karpfen fangen. Sei es im Hochsommer mit Schwimmbrot, im Frühjahr mit kleinen PVA Sticks oder einfach mal spontan zwischendurch für wenige Stunden. Auch Winterkarpfen sind hier jederzeit möglich.
An Teichen und kleinen Seen kann man häufig innerhalb kürzester Zeit seine Karpfen fangen. Daher sind sie auch für jeden Anfänger beim Karpfenangeln zu empfehlen. Es gilt lieber erstmal ein paar Basics über das Angeln auf Karpfen zu lernen, als sich die ersten Male an großen Gewässern über den ausbleibenden Erfolg zu ärgern. Und sind wir doch mal ehrlich, diese kleinen Gewässer beherbergen auch gerne mal schöne Beauties und auch große Karpfen.

Viel Spaß & ein dickes Petri Heil wünscht euch
euer Oliver Wille
Team Catfish-Hunters

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