Waller-Wahnsinn in der Waller-Welt, einfach FANGtastisch!

Waller-Wahnsinn auf der Wallertour im Oktober 2014, die uns natürlich wieder in die Waller-Welt führte!

Anfang Oktober hieß es für meine Freundin und mich wieder mal, auf in die Waller-Welt zu Markus Eule. Mit großer Vorfreude auf das Camp, die kommenden Aufgaben, sowie auf Markus Eule und Jan Klösch, ging es gut vorbereitet los. Allerdings mussten wir uns bei der Anreise mit mehreren 100km Stau rumplagen, ehe wir am frühen Morgen die Waller-Welt erreichten. Markus war geschäftlich unterwegs, so dass Jan die erste Woche das Camp alleine betreute und  dies meiner Meinung nach mit Perfektion. Immer gut gelaunt, hatte er alles stets im Griff und jederzeit einen lockeren Spruch auf den Lippen. 
Wir waren bereits nach der Ankunft extrem heiß auf das Wallerfischen, so dass wir natürlich direkt durchstarten wollten und so ließ Jan mein Skiff zu Wasser. Mein neues Bootsdesign mit der Folierung im Mossy Oak Style kam jetzt zum ersten Mal mit Wasser in Berührung und es zeigte sich in den folgenden zwei Wochen, dass die Jungs von Boatwraps (
www.boatwraps.de) klasse Arbeit geleistet haben. Die Folie saß bombenfest und auch das Schlauchboot, was immer wieder mal mit den Ösen davor knallte, konnte der Oberfläche keinerlei Kratzer verleihen. Jeder der sein Boot aufpimpen möchte, dem kann ich nur empfehlen dort mal anzufragen! Geht nicht, gibt's bei den Jungs nicht!
Die erste Testfahrt sollte allerdings schnell vorbei sein, denn plötzlich streikte der Motor. Glücklicherweise hatte ich das Mission Craft schon am Skiff befestigt, so dass ich beherzt reinsprang und versuchte das Boot aus der harten Strömung an den Steg zu navigieren. Dies klappte so gerade eben und wir erreichten die letzten Zentimeter des Stegs. Völlig übermüdet und entsetzt machte ich mich auf die Fehlersuche, wobei ich die Probleme auf eine leere Batterie zurückführte. 
Batterie ausgebaut, zum Camp hochgetragen und an ein Ladegerät angeschlossen, welches ich in der gut sortierten Waller-Welt vorfand. Jetzt hieß es warten und mit stundenlanger Verspätung einen erneuten Versuch starten. Während der Wartezeit erreichte Stefan das Camp, der die folgenden zwei Wochen mit seinen Guiding Gästen in der Waller-Welt verbrachte. Aufgrund meines "Top-Jobs" für Black Cat im abgelaufenen Jahr, wie Stefan es ausdrückte, beförderte er mich vom Supporter direkt ins Team. Dies zeigte mir, dass sich die harte Arbeit, die ich hauptsächlich am Wasser, sowie täglich stundenlang am Rechner durchführte, gelohnt hat bzw. dass ich einiges richtig gemacht haben musste.
Jetzt hieß es aber wieder Batterie einbauen und einen erneuten Startversuch durchführen. Fehlanzeige, der Motor sprang trotzdem nicht an. Wie der Zufall es so möchte, legten an dem Steg zwei Gäste der Waller-Welt an, wovon sich einer berufsmäßig bestens mit Motoren auskannte. Er zeigte sich sofort hilfsbereit und nahm die Spur nach dem Problem auf. Ziemlich schnell sahen wir, dass der Motor kein Sprit bekam, aufgrund der Dichtung an einem Filter. Ein paar Handgriffe und wir konnten mit größer Verzögerung loslegen. Einen besten Dank nochmals an euch beide, denn ansonsten würde ich wohl jetzt noch verzweifelt am Steg hocken...

Die erste Woche in der Waller-Welt nahm der Waller-Wahnsinn seinen Lauf!

Wir legten noch ein paar Steine für die Abrissmontagen in das Boot und entnahmen Forellen aus dem Köderfischbehälter. Nur gut, dass die Waller-Welt einen solchen Service bietet, denn ansonsten hätten wir aufgrund einer möglichen Köderbeschaffung wohl die erste Nacht nicht Wallerfischen können. 
Vor Abfahrt noch schnell ein paar Worte mit Jan über das momentane Fressverhalten gewechselt und auf ging es zu einem viel versprechenden Spot, der in unmittelbarer Campnähe lag.
Es war allerdings schon spät geworden, so dass wir nur ein paar Wallerruten auslegten. Am nächsten Morgen konnten wir trotzdem schon die ersten Bartelträger auf der Habenseite verbuchen. Nach den Fotos machte ich mich auf, um den Platz nochmals genauestens zu erkunden, um am Abend noch besser die Wallerruten platzieren zu können. Problematisch wurde es allerdings mit dem Motor des Auslegebootes, denn der lief seit meiner letzten Frankreich Guiding-Tour nicht mehr rund. Ohne lange rumzuhadern legte ich vier Köder stromab, während ich zwei Steinmontagen flussauf über Umlenker direkt an versunkenem Holz platzierte. Es dauerte nicht lange, da stand "The Cat 2" von Black Cat krumm im Bootsrutenhalter. Nach hartem Drill, um den Wels aus dem Unterholz zu bekommen, lag der erste Zweier im Boot. Die Nacht war aber noch jung und so dauerte es nicht lange, bis sich dieses Spektakel wiederholen sollte und der nächste Koloss gesellte sich hinzu. Jetzt konnten meine Freundin und ich allerdings erst einmal ein paar Stunden Schlaf nachholen, bis die nächste Wallerrute abschoss. Dieses Mal konnte sich die Black Cat Freestyle beweisen und wie immer meisterte sie problemlos den Drill. Eine wirklich geile Nacht in der Waller-Welt lag hinter uns, aber dies sollte noch nicht alles gewesen sein. Wir beschlossen uns nach dem letzten Wels ein weiteres Mal hinzulegen, aber auch diesmal waren wir gerade im Land der Träume versunken, als die nächste Wallerrute eine Aktion vermeldete.
Während ich den Fisch drillte, der stromauf den Köder nahm, war ich gerade auf Höhe des verankerten Skiffs angekommen, wo ich meinen Augen kaum traute. Die Rute, welche gut 230m flussab lag, stand bis zum zerbrechen gekrümmt im Rutenhalter. Jetzt hieß es Gas geben und den 2m Wels am anderen Ende schnellstens zu bezwingen, was mir auch bestens gelang. Es war allerdings alles andere als leicht, die Wallerrute, welche sich durch den brachialen Biss verkeilte aus dem Rutenhalter zu bekommen. Nun ging es mit zwei Meter Fisch samt krummer Rute in den nächsten Drill, welcher in der Hauptströmung auf biegen und brechen erfolgte. Aber auch hier bewies "The Cat 2" ein weiteres Mal, dass sie einfach eines der besten Arbeitsgeräte ist. Den wartenden Wels im Schlauchboot begoss ich fast ununterbrochen mit Wasser, so dass ich sozusagen mehr aus einem fahrbaren Swimmingpool, anstatt aus einem Schlauchboot drillte. Die Mission-Craft Boote sind eben nicht nur robust, sondern auch vielseitig einsetzbar... Jetzt war der Gegner allerdings müde und ich konnte beherzt zum Wallergriff ansetzen. Ein weiterer Fisch, der die Zwei-Meter-Marke um ein vielfaches durchbrach gesellte sich in den Pool hinzu. Es war einfach nur der pure Waller-Wahnsinn, der sich in den ersten zwei Nächten in der Waller-Welt ereignete.
Um ein paar Doppelfotos mit meiner Freundin zu machen, rief ich eben Stefan an, der sich mit seinen Guiding-Gästen gerade in der Nähe befand und sich sofort bereit erklärte, mich beim Foto-Shooting zu unterstützen. 
Mein Aussenborder des Schlauchbootes war mittlerweile eine Zumutung geworden und deshalb telefonierte ich umgehend mit Jan Klösch. Wir tauschten uns kurz aus und schon war ich am Camp, so dass wir den Motor zu dem Boots-Mechaniker der Waller-Welt bringen konnten, welcher nur ein bis zwei Kilometer entfernt seine Werkstatt hat. Gegen Nachmittag sollte der Aussenborder wieder fertig sein, wobei mir Jan zur Überbrückung sein Mission-Craft lieh. Umgehend konnte ich dieses mit Wallerschleim einsauen, als ich zurück zum Angelplatz kam, wo meine Freundin im Skiff wartete. Es dauerte nicht lange, bis der Rückruf von Jan kam, dass er den Motor schon abgeholt hat und wieder einwandfrei funktionieren würde. Dies bestätigt sich auch im Nachhinein und zeigte mir wiederum, dass die Waller-Welt mit Abstand das geilste Camp mit dem besten Service ist.
Mittlerweile war auch Benni mit seinen Gästen in der Waller-Welt zu Gast, der uns zwischenzeitlich bei den Fotos unterstützte und mit dem wir noch über vergangene Zeiten quatschten. Insgesamt waren es die ersten acht Tage, an denen sich Nacht für Nacht das gleiche Schauspiel ablieferte und ein echter Waller-Wahnsinn statt fand.
 

Der Po hat mehrere Gesichter und der Waller-Wahnsinn geriet ins stocken!

Bevor es in die letzten vier Nächte gehen sollte, fand ein krasser Wetterumschwung statt. Während wir in der ersten Woche unsers Waller-Welt Aufenthaltes von Sonne und Temperaturen über 25°C verwöhnt wurden, dachte ich plötzlich, dass die Apokalypse eingeläutet wurde. Ein Gewitter jagte das nächste, überschattet von sinnflutartigem Regen, bis hin zu Hagelkörnern. In den Nachrichten war uns nicht entgangen, dass ein Teil Italiens mit krassen Überflutungen zu kämpfen hatte. Der Pegel des Po's stieg in der kommenden Zeit um mehrere Meter an und das klare Wasser verwandelte sich in eine schlammartige Brühe, welche Bäume, Dreck und sonstiges mit sich riss. Nachdem wir im Boot teils fast abgesoffen sind, da es in kürzester Zeit immer wieder voll mit Wasser lief, hieß es im anglerischen Bereich jetzt einen Taktikwechsel zu vollziehen. Raus aus dem Hauptfluss und rein in Überflutungsgebiete, wo die Bartelträger sich bei solchen Bedingungen die Bäuche vollschlagen würden. Dennoch stellte es sich als schwieriger heraus und wir mussten uns ab nun an jeden Fisch hart erkämpfen. Die Unterwasserpose tauschten wir aus und wechselten auf Abrissmontagen, die wir an Bäumen und Sträuchern in den überschwemmten Bereichen befestigten. Die Meeräschen waren in diesen Gebieten zu tausenden vertreten und die Waller knallten bedingungslos in die riesigen Schwärme hinein.
Die Welse, welche wir auf diese Art und Weise fingen hatten kugelrunde Bäuche und haben diese Hochwasserphase sichtlich ein Schlachtfest veranstaltet, obwohl die große Fressphase, die man aus anderen Hochwasserperioden her kennt, dieses mal irgendwie ausblieb. Trotzdem konnten wir auch in den letzten Tagen unser Wallerkonto mühsam nach oben schrauben.
 

Der Waller-Wahnsinn, sowie eine weitere geile Tour in der Waller-Welt ging zu Ende!

Mittlerweile lagen 13 unvergessliche Nächte in der Waller-Welt hinter uns und die Tour neigte sich somit leider dem Ende entgegen. In dieser wunderbaren Zeit bei Markus Eule und Jan Klösch fischten meine Freundin und ich im Schnitt mit vier bis sechs Wallerruten. Wie viele Waller wir letztendlich überlisteten, kann ich nicht genau sagen, denn nachdem wir die 20er Marke, ich glaube an Tag 8, erreichten, stellten wir das zählen ein. 
Viel wichtiger als die Fische waren für uns die Tage, welche wir in der Waller-Welt verbrachten und die alten Freunde, die wir wieder trafen. Neben Markus & Jan, Stefan & Benni waren es Hubi & Jörg über die ich mich besonders freute. Meine beiden Lieblings-Chaoten standen plötzlich am Camp und wir hatten eine Woche lang, die wir parallel dort waren, eine Menge Spaß und lachten viel. Zwei echt nette Typen, die menschlich einfach top und für jeden Spaß zu haben sind. Ich hoffe, dass es diesmal nicht wieder über ein Jahr dauert, bis wir uns wiedersehen. 
Alles in allem war es eine weitere sehr geile Tour in der Waller-Welt mit jeder Menge Fisch. Zum Schluss gilt meiner Freundin noch ein riesen Kompliment, die quasi zwei Wochen am Stück fast durchgehend auf dem Boot saß und auch in den letzten Tagen bei dem Unwetter immer voll bei der Sache war.
 

Schleimige Grüße wünscht euch
Ruwen Koring

Team Catfish-Hunters


Ein kleiner Bilderauszug der Tour: