Flussneunauge

Flussneunauge (Lampetra fluviatilis)



Vorkommen:

Das Flussneunauge lebt in allen größeren Flüssen Europas und ihren Mündungsgebieten sowie in den angrenzenden Meeresgebieten. Das Flußneunauge fehlt lediglich im östlichen Mittelmeer und dem gesamte Einzugsgebiet des Schwarzen Meers einschließlich der Donau. Außerdem fehlt es in den Gebieten des nördlichen Skandinaviens sowie in den meisten Gewässern der Alpen.

Kennzeichen:
Flußneunaugen haben einen aalförmigen Körper, dessen Oberseite dunkelgrau bis grünlichblau ist, die Bauchseite ist weiß und die Flossen schimmern lila.
Die beiden Rückenflossen liegen voneinander getrennt, während sie in der Laichzeit aneinander stoßen. 
Auffällig sind die sieben runden Kiemenöffnungen, die gemeinsam mit dem echten Auge und der Nasenöffnung zum Namen „Neunauge“ geführt haben.
Flußneunaugen besitzen eine breite Oberkieferplatte mit jeweils einem starken Zahn an jeder Seite. Die Unterkieferplatte trägt mehrere 5 bis 9, meist 7, kräftige und scharfe Zähne. An der oberen Seite der Mundscheibe liegen außen wenige kräftige Lippenzähne. An der Zungenplatte sind auf der Vorderkante 9 bis 17 Zähnchen, meist 13 bis 15.

Wissenswertes:
Das Flussneunauge lebt in allen größeren Flüssen und ihren Mündungsgebieten sowie in den angrenzenden Meeresgebieten.
Das Maul ist zu einem Saugmaul umgestaltet, mit den sich das parasitisch lebende Tier an seinen Wirten festsaugen kann. Sie heften sich dabei mit ihrem Saugmaul an ihre Wirte an und raspeln mit den Hornzähnen Gewebeteile der Wirte ab. Das aufgenommene Blut gerinnt dabei aufgrund spezieller Enzyme im Speichel der Neunaugen nicht.

Fortpflanzung:
Zur Vermehrung, die zwischen Februar und Mai liegt, benötigt das Flußneunauge beschattete Bachbereiche bis maximal 60 cm Wassertiefe, sowie mit Kies- und Sand-Sedimenten. Die Paarung erfolgt tagsüber in Gruppen bis zu 15 Tieren und bei einer Temperatur ab 10 bis 11 ° C.
Die Weibchen legen bis zu 40.000 Eier und sterben danach. 
Die Flußneunaugen wandern nachts bei einer Länge von 9 bis 15 cm und nach 3 bis 5 jährigem Süßwasseraufenthalt ins Meer.
Die Rückwanderung zu den Laichgebieten erfolgt 2 bis 3 Jahre später, hierbei wird die Nahrungsaufnahme eingestellt.

Größe und Gewicht:
Flußneunaugen können bis zu 40 cm groß werden. Männchen erreichen meistens Größen zwischen 31 und 32 cm, Weibchen 32 bis 34 cm.