Gib Gummi - Am Kanal auf Barsch!

Sind die Hot Spots ausfindig gemacht, ist der Erfolg beim Barschangeln am Kanal garantiert!

Das Angeln mit Gummi an den Kanälen des Ruhrgebietes stellt für viele Petrijünger eine echte Herausforderung dar. Ich befasse mich seit vielen Jahren mit diesen künstlich erschaffenen Schifffahrtsstraßen, die kaum Grundstruktur aufweisen und weiß, was beachtet werden muss, um dort erfolgreich zu sein.
Als erstes ist es enorm wichtig, dass potenziellen Fischstandorte ausgemacht und genauestens unter die Lupe genommen werden. Diese lassen sich schon meist optisch an der Uferbeschaffenheit erkennen und können beispielsweise Übergänge von Spundwand zu Stein, Hafeneinfahrten, Wendebecken, sowie Abzweigungen in andere Kanäle sein. Diese Plätze geben dem Gewässer meistens die einzige Veränderung des ansonsten monotonen Kanals und sind somit immer ein mit Vorliebe genommener Fischstandort. Werden diese Spots mit geeignetem Gerät und der passenden Technik  gezielt befischt, ist der Erfolg fast garantiert.

Welches Angelgerät ist gut geeignet für das Barschangeln am Kanal!

Beim Angeln im Frühjahr bis hin zum Spätsommer ist eine Jigrute zwischen 1,80m und 3,00m, sowie einem Wurfgewicht bis maximal 10g zu empfehlen. Ich fische in der Regel eine einteilige Rute von 1,80m Länge und einem Wurfgewicht von 2 bis 7gr. Daran macht selbst der Drill eines kleinen Barsches Spaß und ich kann problemlos mit Ultralight-Ködern fischen. Es ist nicht selten, dass ein großer Barsch oder ein kapitaler Zander sich den Köder schnappt. Daher sollte bei der Barschrute darauf geachtet werden, dass sie trotz des geringen Wurfgewichtes genügend Rückgrat besitzt, damit auch die großen Raubfische problemlos und sicher gelandet werden können.
Werden die Temperaturen kälter, greife ich auf größere Köder zurück, so dass ich dann hauptsächlich mit Jigruten  fische, die ein Wurfgewicht zwischen 20g und 28g aufweisen. Hiermit kann ich sehr gut größere Gummiköder werfen, die oftmals auch schwerere Jigköpfe benötigen.
Fische ich mit leichten Ködern, kommt eine Rolle der 1000er Größe zum Einsatz, welche ich mit einer 0,08mm dünnen geflochtenen Schnur bespule. Ich setze in der Regel auf die Quantum Smoke Rolle, mit der ich problemlos große Zander ausdrillen und sicher ins Netz befördern konnte.
Während der kälteren Monate steigt die Rollengröße, aufgrund der schwereren Köder, auf ein 2500er Modell mit einer 0,10mm dünnen geflochtenen Schnur.
Ein Geflecht verwende ich aus dem Grunde, da ich durch ihrer geringen Dehnung, immer den Besten Kontakt zum Köder halten kann. Somit ist eine bessere Köderführung gewährleistet und ich erhalte eine viel genauere Bisserkennung. An die geflochtene Hauptschnur knote ich zusätzlich eine ca. 1,50m bis 1,80m lange und 0,22mm bis 0,24mm dicke Fluorocarbon Schnur, die als Vorfach dient. Ein Blutknoten oder ein doppelter Uniknoten dient mir zum Verbinden der beiden Schnüre. Fluorocarbon wirkt unter Wasser nahezu durchsichtig und so wittern auch die scheusten Räuber kein Verdacht. Zusätzlich bietet die Vorfachschnur den Vorteil, dass sie eine gewisse Dehnung besitzt, was ein Ausschlitzen des Fisches vorbeugt. Weiterhin ist sie abriebfester und bietet mir die Vorteile einer Schlagschnur, was besonders wichtig ist, wenn ich an den scharfen Steinkanten des Kanals fische.
Am Ende des Fluorocarbon Vorfaches befestige ich einen kleinen Wirbel oder einen Snap, damit ich relativ schnell den Köder wechseln kann, ohne immer wieder einen neuen Knoten machen zu müssen. Zu guter Letzt benötige ich natürlich noch meine Erfolgsköder beim Barschangeln am Kanal.

Welche Gummiköder sind beim Barschangeln am Kanal erfolgsversprechend?

Vom Frühjahr bis hin zum Spätsommer sind Brutfische im Überfluss zu finden und daher fische ich während dieser Zeit ausschließlich mit kleinen Twistern oder Gummifischen in einer Länge bis maximal 6cm. Hierbei achte ich darauf, dass sie hauptsächlich einen Schaufel- oder Hammerschwanz besitzen, weil sie dadurch ordentlich Aktion unter Wasser machen. Dies nimmt der Barsch zusätzlich mit seinem Seitenlinienorgan wahr und wird schneller auf meinen Köder aufmerksam bei der Masse an Futterfisch.
Beim leichten Barschangeln am Kanal leigt meine erste Wahl der Jigköpfe auf Gewichten zwischen 3g und 7g. Die Kanäle sind in erster Linie stehende Gewässer und es kommt nur Bewegung in das Wasser durch Schifffahrt oder Schleusen Aktivitäten. Daher sind schwerere Jigköpfe nur in den seltensten Fällen notwendig.
Während des Spätsommers und im Herbst kann es immer wieder mal zu Beißflauten kommen. Hier schaffen oftmals Creature Baits, die unterwasserlebende Larven immitieren,  oder Krebsimitationen Abhilfe, denn sie sind immer wieder für die eine oder andere Überraschung gut. Hierbei ist es nicht wichtig, wenn auf künstliche Kleintiere zurückgegriffen werden, die keine Ähnlichkeit mit den Arten haben, die in unseren Gewässern vorkommenden.
Neigt sich der Herbst dem Ende entgegen, beginnt langsam aber sicher die heiße Phase, in der sich die Barsche für den Winter vollfressen. Hier merkt man deutlich, dass die Durchschnittsgröße der Barsche steigt und immer wieder mit kapitalen Fischen zu rechnen ist. Während dieser Zeit, steige ich langsam auf größere Gummis zwischen 10cm und 14cm um, welche ich mit Jigköpfen von 7g bis 10g Gewicht fische.
Jetzt stehen krebsartige Tiere auf der Speisekarte der Barsche ganz oben und Krebsimitationen, die ganz einfach am Jigkopf geführt werden, bringen oftmals einen schönen Herbsträuber an den Haken. Wird das Wasser allmählich kälter, sinkt die Aktivität unseres Zielfisches, bis er hauptsächlich lethargisch am Grund verweilt und noch noch sehr kurze Fressphasen hat. Die Barsche nehmen fast nur noch die Nahrung zu sich, für die sie wenig Energie verbrennen und sich kaum bewegen müssen. Jetzt beginne ich die Köder sehr langsam zu führen und greife auf "no action" oder "low action" Shads zurück. Diese Gummiköder sind Fischnachbildungen, die anstelle von Schaufelschwänzen, V- oder Nadelschwänze aufweisen.
Der beste Köder nutzt einem natürlich nichts, wenn er falsch geführt wird, daher ist die Köderführung ein wichtiger Punkt beim Barschangeln am Kanal.

Die Köderführung ist enorm wichtig beim Barschangeln am Kanal!

Es gibt mehrere Arten einen Gummifisch verführerisch anzubieten, wobei eine der wohl bekanntesten, sowie am meist angewendetsten Methoden, die Faulenzer-Technik ist.
Hierbei wird der Köder nach dem Wurf an straffer Schnur bis auf den Grund absinken gelassen. Sobald der Köder am Boden aufschlägt, verharrt er dort für kurze Zeit. Jetzt werden zwei bis drei Kurbelumdrehung gemacht und der Köder anschließend wiederum an straffer Schnur zum Gewässergrund absinken gelassen. Wichtig ist, dass in jeder dieser Phasen Köderkontakt gehalten wird, denn es ist jederzeit mit einem Biss zu rechnen. Dabei ist es egal, ob der Köder gerade absinkt, auf dem Boden liegt oder angekurbelt wird.
Es gibt allerdings nicht immer nur Tage, an denen die Raubfische eure Baits mit einem Zug inhalieren, sondern manchmal beißen sie recht vorsichtig. Daher sollte unmittelbar der Anhieb gesetzt werden, sobald sich der Fisch am Köder zu schaffen macht, denn  ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Fisch den Köder wieder ausspuckt.
Falls die Räuber nicht auf die Faulenzer-Technik stehen, sollte die Taktik bzw. der Führungsstil geändert werden. Manchmal muss der Köder ganz einfach aktiver und aggressiver geführt werden. Dies wird erreicht, indem der Köder anstatt anzukurbeln ganz einfach mit ein oder zwei Schlagen "gejiggt" wird. Diese Rucken über die Rute darf ruhig in unregelmäßiger Geschwindigeit ausfallen, um die Beute attraktiver wirken zu lassen. Hierbei ist es wieder äußerst wichtig, dass der Köder immer an straffer Schnur wieder Richtung Boden sinkt. Oft ist es nämlich der Fall, dass ein Barsch den Köder in der Absinkphase attackiert. Bei dieser Art der Köderführung muss immer darauf geachtet werden, dass die überschüssige Schnur umgehend eingeholt wird, um immer den Köderkontakt beizubehalten.
Eine weitere sehr beliebte Methode, die es nicht zu unterschätzen gilt, ist ein ganz einfaches "zocken" an der Spundwand. Dies bedeutet, dass der Köder an der Spundwand entlang geworfen und anschließend leicht über Grund eingezupft wird. Hier lauern immer Räuber, die sich mit der Methode überlisten lassen. Im Winter lässt sich an einem solchen Platz gezielt vertikal Fischen, was immer wieder mit kapitalen Barschen und Zandern belohnt wird.


Ich hoffe, dass ich euch für das Barschangeln am Kanal mit Gummi hilfreiche Informationen geben konnte und wünsche euch ein dickes Petri für eure Barschtouren. Falls ihr Fragen zu diesem Thema habt, könnt ihr euch natürlich gerne persönlich an mich wenden. Zu guter Letzt kann ich euch nur sagen, egal wie groß oder klein euer Köder ist, macht euch darauf gefasst, dass jeden Moment der Fisch eures Lebens einsteigen kann!

stachelige Grüße wünscht euch
André Krafthöfer
(ehemals Raubfischteam Catfish-Hunters)

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