Moderlieschen

Moderlieschen (Leucaspius delineatus) 


Vorkommen:
Das Moderlieschen kommt in Mittel- und Osteuropa vor. Es fehlt in England, Südfrankreich, auf der Pyrenäenhalbinsel und in Italien.

Kennzeichen:
Das Moderlieschen hat einen spindelförmigen, seitlich etwas abgeflachten Körper. Der Rücken ist braungrün, die Seiten silberfarben, der Bauch weißlich. Über die Seiten des Körpers zieht sich ein mehr oder weniger stark blau schimmernder Längsstreifen, der besonders auf dem Schwanzstiel deutlich zu sehen ist. Weiterhin hat das Moderlieschen ein oberständiges Maul, welches steil nach oben gerichtet ist und relativ große Augen.
Der Fisch besitzt zwei Brustflossen, zwei Bauch-, eine 10-11-strahlige Rücken-, eine 14-20-strahlige After- und eine Schwanzflosse. Die Ansatzstellen der Flossen sind meist leicht rötlich, die Flossen selbst aber durchscheinend gelblich oder weißlich gefärbt.

Wissenswertes:
Moderlieschen sind Schwarmfische und leben gesellig im Oberflächenwasser bis zu etwa einem Meter Tiefe. Sie bewohnen vorwiegend Kleingewässer, Gräben, versumpfte Weiher, flache Seen und langsam fließende Gewässer. 
Starke Strömung meiden sie, dafür halten sie sich gern im dichten Pflanzenbewuchs der Uferregion auf.

Fortpflanzung:
Die Geschlechtsreife tritt am Ende des ersten Lebensjahres ein. Die Laichzeit dauert von April bis Juni an und erfolgt bei über 18°C Wassertemperatur.
Die Eier sind circa 1 mm groß, farblos und werden als Laichbänder oder -spiralen vom Weibchen auf vorher gesäuberte Stängel, Blattunterseiten von Wasserpflanzen, Holzstücke oder Wurzeln nahe der Wasseroberfläche abgelegt. Nach ca. 10 Tagen schlüpft der Nachwuchs.
Das Männchen betreibt Brutpflege, indem es das Gelege bis zum Schlupf bewacht und es durch Anstoßen des Stängels und Flossenbewegungen mit Frischwasser versorgt. Außerdem bestreicht das Männchen die Eier mit einem bakterienhemmenden Sekret.

Größe und Gewicht:
Durchschnittlich wird das Moderlieschen 6-9 cm lang, kann aber eine Maximalgröße von 12 cm erreichen.